

Ralph Günther Mohnnau Kunstmuseum
Arbeitsweise
Ralf Günther Mohnau bewegt sich zwischen den Gegensätzen: grob und fein, roh und kultiviert, spontan und kalkuliert.
Seine Siebdrucke auf Jute nutzen die raue Struktur und die aufgedruckten Spuren globaler Warenströme als Resonanzboden für seine künstlerische Geste. Das Industrielle, Funktionale wird von ihm überformt, verfremdet und in einen neuen ästhetischen Zusammenhang überführt.
Ganz anders erscheinen seine Arbeiten auf Velin Arches Büttenpapier: Hier begegnet uns eine jahrhundertealte Tradition künstlerischer Grafik. Die glatte, edle Oberfläche erlaubt ihm eine präzisere, kontrolliertere Zeichensprache, in der Linien und Symbole fast wie archetypische Chiffren wirken.
Gemeinsam ist beiden Werkgruppen, dass Monau die Eigenheit des Materials respektiert, es jedoch zugleich dominiert: Jute wird zur Bühne für expressive Setzungen, Büttenpapier zum Feld reduzierter, fast poetischer Zeichen.
In dieser Spannung von Material und Ausdruck zeigt sich die Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Haltung.
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Seine Arbeiten auf Leinwand – ob in reiner Acrylmalerei oder in Mischtechnik – entwickeln ebenfalls seine ganz eigene Dynamik.
Hier verbindet Monau die malerische Geste mit grafischen Setzungen, teilweise ergänzt durch Siebdruck oder digitale Elemente. Gerade in dieser Kombination zeigt sich sein Interesse an Schichtung und Kontrast: das Überlagern, Verdecken und Neuauftauchen von Formen erzeugt eine Vielschichtigkeit, die sich erst beim wiederholten Hinsehen erschließt.
Auch im Bereich des Digitaldrucks bleibt er seinem Prinzip treu, Gegensätze zu vereinen.
Die technischen Möglichkeiten des Digitalen versteht er nicht als Gegensatz zur Handarbeit, sondern als Erweiterung. Durch die Verbindung mit Acrylmalerei entstehen hybride Werke, die Präzision und Zufall, Kalkül und Spontaneität miteinander verweben.
So wird deutlich: Monau nutzt jedes Medium, um die Spannungsfelder zwischen Tradition und Innovation, Materialität und Idee für sich produktiv zu machen.



